Hornissen - Ökologische Schädlingsbekämpfer

Ungefährlich und außerdem nützlich für den eigenen Garten

Die Hornisse ist mit bis zu einer Größe von 35 mm ihrer Königin die größte heimische Wespenart. Anders als ihre Artgenossen sind Hornissen grundsätzlich friedfertige Tiere, die eher die Flucht ergreifen als die Konfrontation suchen. Dennoch hält sich das Gerücht, dass Hornissen sehr gefährlich seien und ihre Nester entfernt werden müssen. Aber das ist nicht nur schlecht für den eigenen Garten, sondern zudem auch illegal.

Hornisse saugt an einem Baum | © Dr. Eberhard Pfeuffer © Dr. Eberhard Pfeuffer
Hornissenköniginnen können bis zu 35 mm groß werden.

Im Notfall werden auch Nistkästen bezogen

Hornissen bauen ihr Nest in einem Vogel-Nistkasten. Einige sitzen am Einflugloch und man sieht, wie sie oberhalb des Loches schon angefangen haben zu bauen | © Oliver Wittig © Oliver Wittig
Hornissennest.

Die Hornissen-Königin hat eine Lebensdauer von circa einem Jahr, wohingegen ihre unfruchtbaren Arbeiterinnen nur 3-4 Wochen überleben. Die Lebenserwartung der Königin bedingt, dass die Nestdauer nur eine Saison andauert.

In Ermangelung natürlicher Nisthöhlen (z.B. Baumhöhlen), weichen Hornissenköniginnen Mittel April / Anfang Mai bei ihrer Nestsuche auch auf Vogelnistkästen, Dachböden, alte Schuppen, Holzverschalungen an Terrassen und Balkonen sowie Rollladenkästen aus.

Ein Nest kann eine Größe von ca. 60 cm Länge und ca. 30 cm Durchmesser erreichen und im Hochsommer 400-700 Individuen beherbergen. Falls das Hornissenvolk bereits im Frühsommer zu groß geworden ist, kann in manchen Fällen eine Erweiterung des Nestes oder eine Umsiedelung, z.B. auch bei Erdnestern, erforderlich sein.

Naturnaher Garten unterstützt Hornissen bei Nahrungssuche

Wegen ihrer akuten Bestandsgefährdung zählt die einheimische Hornisse zu den besonders geschützten Arten und darf nicht getötet oder ihre Nester zerstört werden. Um das Überleben der Hornisse weiterhin zu sichern, ist es sinnvoll, alle natürlichen Nistmöglichkeiten in Mischwäldern, Auwäldern, Steuobstwiesen und allgemein alten Baumbestand zu erhalten sowie zusätzlich künstliche Nistmöglichkeiten zu schaffen.

Auch das vermehrte Anpflanzen von heimischen Pflanzenarten (z.B. Stauden als gute Pollen- und Nektarspender und Berberitzen) im eigenen Garten, unterstützt die Hornissenköniginnen und Arbeiterinnen bei der Nahrungssuche.

Mythos Hornisse - Nicht aggressiv und auch nicht gefährlich!

Hornisse hängt an grünen Pflanzen im Sonnenlicht und saugt an den Blüten der Pflanze | © Peter Bria © Peter Bria
Hornisse auf Nahrungssuche.

Das Gerücht, Hornissenstiche seien giftiger als die von Honigbienen, ist lediglich ein Gerücht. Auch von ihrer beachtlichen Größe und dem lauten Fluggeräusch sollte man sich nicht irritieren oder zusätzlich ängstigen lassen. Hornissen sind grundsätzlich friedfertige Tiere, die eher die Flucht ergreifen als Konfrontation suchen. Nur bei Störungen im unmittelbaren Nestbereich (2-3 m Radius) versuchen sie ihr Volk und ihre Königin zu verteidigen.

Bei behutsamer Annäherung, ruhigem Verhalten und dem Vermeiden von heftigen Bewegungen und „um sich schlagen“ besteht keine erhöhte Gefahr, von einer Hornisse angegriffen zu werden. Da auch Kuchen, Eis und andere Süßspeisen nicht auf ihrem Speiseplan stehen (anders als bei Wespen), werden Sie auch bei einem Picknick im Garten nicht von Hornissen belästigt.

Des Weiteren reagieren nur ca. 2-3 % der Bevölkerung allergisch auf das Hornissengift, wobei sich eine allergische Reaktion, wenn überhaupt, erst nach wiederholtem Stechen entwickeln kann.

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